Der T3 der Tatra-Werke in Prag-Smichov darf einen Weltrekord in Anspruch nehmen: Er gilt mit 13 991 gebauten Triebwagen als meistgebautes Tramfahrzeug der Welt – allein in Prag standen während fünf Jahrzehnten 1193 T3 im Einsatz.
Eine geniale Konstruktion
Der vierachsige T3 mit seinen drei automatisch öffnenden und schließenden Türen wurde rasch zu einem Symbol der Moldaumetropole. Auch im Widerstand des Prager Frühlings von 1968 gegen die UdSSR spielten die T3 eine wichtige Rolle – wurden sie doch unfreiwillig bei der gewaltsamen Niederschlagung durch die Truppen des Warschauer Paktes zu Straßensperren umfunktioniert. Und im November 1989 rollten sie wiederum in politischer Mission, beklebt mit Plakaten und Aufrufen des Bürgerforums. Die rot-beige Schönheit aus dem Tatra-Werk galt aber auch als tschechoslowakischer Exportschlager. Es gibt kaum eine Stadt aus dem ehemaligen Ostblock, in welcher sie nicht fuhren. Der an der Brünner Maschinenbaumesse 1960 erstmals präsentierte Tatra T3 trug die Handschrift des Prager Architekten Frantisek Kardaus. Im Smichover Werk wurden unter einfachsten Bedingungen jährlich bis zu 1000 Fahrzeuge montiert. Als einmal eine ausländische Delegation die Fabrik besuchte, erwähnten sie, dass dies ein ganz nettes Museum sei – nun wollten sie aber die eigentliche Fabrikation des Fahrzeugs sehen …
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